Donnerstag, der 20.08.2020
Um 07.30 Uhr melde ich „Land in Sicht“. Die Fähre legt um 10.15 Uhr an (MeZ). In England spare ich mir durch die Zeitverschiebung eine Stunde, trotzdem liegt ein straffes Programm vor mir. Denn nach der Border-Control liegen noch gute 530 km vor mir.
Die Fähre spuckt uns also aus und die Border Control (Einreisekontrolle) nimmt ihre Arbeit auf. Registration ? Ja, alles ehrlich ausgefüllt. Auf der Fähre hatte ich zwei Engländer kennengelernt und schon geahnt, dass ich deren Hilfe noch brauchen werde. Ich benötigte diese schneller als geglaubt. Ich spreche die Dame an, ich wäre aus Deutschland, also keinem Risikogebiet, aber sie lässt nicht locker - auch auf der Fähre gibt es die Möglichkeit der Ansteckung und es sei ja aus Holland gekommen. Jetzt steht ich da und sehe mich schon an Board der Fähre auf der Rückreise. Die beiden Engländer verhandeln mit der Zollbeamtin und es gibt eine Lösung: Ich begebe mich bei meinen neuen Freunden, die in Wales wohnen, in Quarantäne. Die beiden hätte ein Haus, alles kein Problem. Adressen und Telefonnummern werden hektisch ausgetauscht. Natürlich wissen die beiden von meiner Route, die eben nicht nach Wales führt. Es gäbe keine Polizei und es würde auch keiner überprüfen. Corona wird es nicht schaffen, mir diesen Trip auch noch zu vermasseln. Wir liegen uns zum Abschied "virtuell" in den Armen (denk an Corona). Ich starte mit herrlichen Sonnenschein zu der ersten Burg. 15 Pfund und ein langer Fußmarsch halten mich ab. Ich bin zwei Stunden im Zeitlimit zurück. Die nächste Burg liegt idyllisch an der Küste - zwar eine Ruine aber malerisch schön: Geschlossen ! Ich ändere spontan meine Planungen, weil ich um 14.00 Uhr noch 380 km fahren muss und die Zeit knapp wird. Ich quäle mich durch die sonst schöne Stad Edinburgh und nehme eine kleine kurvige Strasse zum Loch Ness. Die Seen heißen hier übrigens alle "Loch" (laut Wikipedia ist das Loch das schottisch-gälische Wort für See, eine Meeresbucht oder Fjord.)Ich bin erstaunt über die schönen schnell zu fahrenden Strassen und über die Größe des Loch Ness. Er ist der zweit größte Süßwassersee im schottischen Hochland. Nessie suche ich vergebens und an der Tankstelle wird herzlich gelacht, als ich nach Nessie frage. Das angebliche Seemonster oder Seeschlange von der es nur unscharfe Fotos gibt, ist wohl eher eine künstlich erzeugte Touristenattraktion, wie man an den Hotelnamen und Souvenirshops erkennen kann - vor allem im Sommerloch. Es steht jedenfalls unter Naturschutz - falls es doch existiert. Um 20.45 Uhr komme ich im Hotel an.