Donnerstag, 27. August 2020

Fazit...und Ende des Blogs

Donnerstag, 27.08.2020 

Das Fazit dieser Reise:


Welch Eindrücke in dieser kurzen Zeit. Euch wird es ein wenig nach Speed Tourismus ausgesehen haben, aber das Tempo bestimmt halt jeder selbst. Ich habe einen Mix aus verschiedenen Übernachtungen gewählt, um auch meine Veränderungsbereitschaft zu kitzeln 😉 Dazu gehören auch neben dem Motorrad die verschiedenen anderen Verkehrsmittel, wie Fähre und Bahn vom Eurotunnel. Viele neue und vor allem nette Bekanntschaften haben diesen Urlaub geprägt. In den Zeiten, wo ich diesen Urlaub von Mai in den August schieben musste, heißt es heute einen Plan B reicht nicht mehr. Es muss auch Plan C und D geben. Im Vordergrund stand ja, die Strecke der Great Mile nachzufahren, die der NC 500 ähnelt. Und ich bin ein Mittelalter Fan und deshalb schaue ich mir so gerne Burgen und Schlösser an. Schottland hatte einen ganz besonderen Reiz. Auch das Thema Corona war überall zu spüren: Mal mehr, mal weniger. Meine Drohne allerdings hätte gerne zu Hause bleiben können: Entweder war es zu windig oder nass, oder es ergab sich aus Zeitmangel gar nicht die Möglichkeit. Das was ich mit der GoPro kurz sichten konnte, sieht aber schon mal nicht schlecht aus😋 Ich dachte auch viel mehr Engländer interessieren sich für Football-aber hier sind die meisten Fans die der TT (Isle of Man) oder Cricket. Einige werden die 500 km pro Tag als viel empfinden, aber wenn Du den ganzen Tag fährst merkt man dies gar nicht und auch die Sitzbank kann ich als durchaus bequem einstufen. Das Wetter hat mir manchmal einen Streich gespielt, aber gerade in Schottland und auf der Applecross Tour war herrlicher Sonnenschein. Ich habe sowohl den nördlichsten Punkt (John o´Greats), sowie auch so ziemlich den westlichsten Punkt (Caernarfon) angefahren. Südengland hatte komplett ausgeblendet. Ich glaube eine Menge gesehen zu haben, für mich waren es diese Prioritäten und für acht Tage eine Menge Eindrücke zum verarbeiten und nicht der Reizüberflutung zu erliegen.

Zahlen, Daten, Fakten:

Gesamtanzahl der gefahrenen Tage: 8 Tage
Gesamtanzahl der gefahrenen Kilometer: 4025 km
Durchschnittskilometer pro Tag: 503,1 km 
Bereiste Länder: Deutschland, Niederlande, England (inkl.                                     Schottland, Wales), Frankreich und Belgien
Beförderungsmittel: Fähre und Bahn (Eurotunnel)
Motorrad: BMW F800 GS Trophy (keine Ausfälle oder Defekte)
Übernachtungen: Kabine (Fähre), private Unterkünfte (alle  
                          booking.com), Hostel (Wohnwagen), 
                          Campingplatz (Tub/Holzfass)
Priorität: Schottland, The Great Mile, NC 500, Burgen und 
              Schlösser

....Danke fürs Einschalten.....

   




Das Ende einer aufregenden Reise.......!

Mittwoch, der 26.08.2020

Für heute steht "nur" die Rückreise von 610 km auf dem Programm. Ich habe im Wohnwagen "Mini" gut geschlafen. Die Rückreise erfolgt durch die Niederlande. Aktuell sind Bereiche von Belgien (Antwerpen, Brüssel) als Risikogebiet eingestuft worden. Ich werde mich also in Quarantäne begeben und einen Schnelltest beim Hausarzt durchführen lassen.
Die Fahrt verläuft ruhig, komme beim Tempo 130 gut voran - es regnet. Glücklich zu Hause unfallfrei und gesund wieder angekommen zu sein, schließe ich gegen 16.00 Uhr das Haus auf.

Es wird wohl noch einige Zeit dauern, bis man alle Eindrücke verarbeitet hat.


Ich bin überaus dankbar, eine so tolle Reise erlebt zu haben. 













Dienstag, 25. August 2020

Fünf Länder und die Ernüchterung

Dienstag, der 25.08.2020

Was hat denn der Herr da oben bitte nicht verstanden ? Es regnet bereits beim Aufstehen ununterbrochen - und das bleibt auch bis 14.00 Uhr so. Die 384 km auf der Autobahn im Regen ist keine Freude. Ich überlege mir das Mopped abzustellen, ein anderes Hobby zu suchen - what ever... 
Gegen 13.30 Uhr erreiche ich den einzigen geplanten Höhepunkt des Tages: Leeds Castle. https://de.wikipedia.org/wiki/Leeds_Castle . Leider habe ich keine Eintrittskarte gebucht und ehrlich gesagt hat die Regenkombi das erste Mal ihren Nutzen völlig aufgegeben. Ich bin pitschnass und fordere den letzten positiven Gedanken in mir: Ab nach Frankreich. Aber nicht einfach so. Der Eurotunnel und dessen Transportmittel war fest eingeplant. Die Alternative bietet natürlich die Fähre Dover - Calais und kostet mit 45-50 € die Hälfte von meinem 90€ Ticket. Ich will es schnell und unkompliziert. So ist es auch. Ich kaufe ein Ticket (Achtung, wenn man nicht vorgebucht hat, braucht man die Mithilfe des Personals) und reihe mich ein. Passkontrolle in England - Check. Fragen nach Corona oder Quarantäne - Fehlanzeige. Passkontrolle Frankreich - Durchwinken. Denkt ihr auch manchmal: Wenn ich jetzt die 40 Liter Koffer voller illegaler Sachen geschmuggelt hätte ? Egal, ich schweife ab. Danach einfach in den Zug einfahren. Die Motorräder kommen zu letzt - das bin ich gar nicht gewohnt. 40 min Zugreise, ohne Verzurrung der Maschinen, ich stehe die Bahnfahrt daneben. Und schwups erreiche ich das 4. Reiseland Frankreich. Und das bei herrlichen Sonnenschein. Alles vergessen und die Freude des Motorradfahrens ist wieder da - war auch nie wirklich weg. 😎Nach ein paar Kilometer erreiche ich Belgien und ein kleines Highlight zur Übernachtung: Das Treck Hostel. Übrigens mache ich hier eine Stunde miese, da wir wieder "Normalzeit" bekommen. Im Hostel Park sind mehrer Wohnwagen als Schlafgelegenheit umfunktioniert, oder eben ihrer ursprünglichen Nutzung zugeführt worden. Ich habe den "MINI" - reicht für diese Nacht. Ich beziehe erst mal mein Domizil und fühle mich gleich wohl. Alle total nett. Ich muss Frühstückszeiten und Duschzeiten angeben, gut organisiert. Ich benötige für mein Luxusabendessen (die Alu Schale) noch heißes Wasser. Die nette Frau hinter den Tresen (macht Rezeption, Biergarten und Verkauf, und und...) sagt: Sieht nach Katzenfutter aus und grinst.
Einen Gruß versende ich noch nach Dresden bzw. Heidenau. Der K60 Scout hat unglaubliche 14500 Km runter und fängt jetzt bei 90 an zu "singen". Man sagt auch Folgekosten des Urlaubs.😂

 

















Montag, 24. August 2020

Überraschend......Wales !

Montag, der 24.08.2020

Falls Petrus von da oben mitliest: Ich habe die Sommerhandschuhe nicht nur so mitgenommen. Ich würde sie gerne einmal von Anfang bis Ende anbehalten. Es gab zwar nur eine Stunde Regen, aber sonst bei max 20 Grad, ok. Mit Chewbacca als Copilot sollte nichts schiefgehen.😁

Das Frühstück ist Weltklasse und die Dame des Hauses überaus bemüht, aber nie aufdringlich. Eigentlich "Wie bei Mutti" .Das große und komfortable Zimmer verlasse ich nur ungern. Es hat an nichts gefehlt: Diesmal auch nicht an Steckdosen. Dazu gleich mein Praxistipp. Ja, Great Britain hat auch 220 Volt, aber man bekommt den Stecker nur in die Steckdose, wenn man die Sicherung, also dieses viereckige, vorstehende Teil reinsteckt. Foto anbei. Es reicht also ein Adapter oder dieser Zwischenstecker.

Meine Reise setze ich nach Gwynedd fort, zum Caernarfon Castle (https://de.wikipedia.org/wiki/Caernarfon_Castle - ist wirklich interessant). Ich fahre die Autobahn um am Ende des Tages Zeit für einen Überraschungsbesuch zu haben, dazu später mehr. Ich erreiche auch somit fast den westlichsten Punkt der Insel.

Das Castle ist unglaublich groß und ich habe Mühe die ganze Burgruine aufs Foto zu bekommen. Ein paar Schnappschüsse hier und da und sogar Zeit für ein Eis habe ich mir gegönnt😂
Ich liege gut in der Zeit und fahre in Richtung Brecon zu meinen neuen Freunden seit der Fährüberfahrt. Ihr erinnert Euch. Irgendwie habe ich mich die ganze Zeit gefragt, hat da jetzt jemand angerufen und Fragen gestellt, oder wollte jemand den Olli mal sehen? Die Fahrt dort hin ist aufregend: Schöne kleine Strassen mit vielen Kurven, als wenn sie jemand für Motorradfahrer gemacht hat. Dementsprechend kommen mir auch viele solcher Gattung entgegen. 
Ich merke dann gerade, wie schön Wales eigentlich ist und bin positiv überrascht. Ein wenig Probleme habe ich schon Andrew zu finden, aber mit Charme und der Mithilfe von Einheimischen (I´ll give him a call) treffen wir uns und die Freude ist groß. Seine Nachbarin hatte sich echt Sorgen gemacht und war erleichtert, dass es mir gut geht. Bei solchen Szenen ist "social distance" echt schwierig. Ich lehne das Angebot, die Nacht doch dort zu verbringen ab, ich hatte ja den Hot Tube gebucht. Ich verspreche, nach Wales wiederzukommen. Julie erzählt, dass einige Fähren mit deutschen Motorradfahrern wieder mit selbiger nach Hause geschickt  wurden, weil sie die Quarantäne nicht nachweisen konnten.
Ich suche noch um 19.00 Uhr mein Hotel und komme mit Hilfe des Tankwartes und seiner Recherche an. Ich habe ein ganzes Haus gemietet. Ok, unten ist Dusche und oben eine klein Kochnische mit großen angehängtem Raum.
Die "rot markierten Schafe" bilden einen tollen Kontrast zur Landschaft.

Was sagt die BMW-Uhr ? 2998 km bis jetzt. Macht einen Durchschnitt von 499,6 km pro Tag.























Sonntag, 23. August 2020

Von Nord nach Süd...und das Ende von Scotland

Sonntag, 23.08.2020

Ist "Linksfahren" eigentlich kompliziert ? Nun, auf Zypern beim Autofahren ging dies auch problemlos, außer wenn man mal von der Tankstelle runterfährt und auf der falschen Seite landet.😅 Als Motorradfahrer ist es sogar noch einfacher. Wie schnell sich Körper und Geist an die andere Seite (nein, nicht die der Macht) einstellt, ist fast unglaublich. Natürlich bleiben ein paar Schnitzer nicht aus.

Meine heutige Tour umfasst 411 km und führt von Tyndrum nach Lancaster. Auf dem Campingplatz unterhalte ich mit einer Frau, die zeigt was genau gegen diese Midges hilft. Ich verlasse also das schöne Schottland. Das Bild dazu sagt wohl alles. Der Tag beginnt vielversprechend ohne Regen - die Freude währt aber nicht lang. Bis 14/15 Uhr gibt es immer wieder Regenschauer mal stärker, mal schwächer. 11,5 Grad sagt das BMW-Cockpit - das ist kälter als auf Island...Das Thermometer erreicht in der Spitze 20 Grad, aber immer erst zum Abend hin. Ich komme gut durch, schaue mir noch das Renaissanceschloss  "Drumlanrig Castle" an und überlege, ob ich hier einziehe. Endlich Platz und 2km von der Strasse bis man zum Schloss kommt - das nenne ich Standesgemäß. Ich komme noch durch Glasgow (Newark-Castle), Dumfires und schließlich Lancaster. 
"Lass mal von Dir hören" - na ich hoffe nicht, dass da noch Post vom Blitzer kommt. Die blitzen übrigens immer von hinten - Motorradfahrer aufgepasst😉
Es ist unglaubliche 16.30 Uhr so früh war ich wohl noch nie im Hotel. Das Zimmer ist unglaublich groß, die Vermieter total nett. 9,4 auf der Booking.com-Scala
sprechen für sich. Frühstück ist auch dabei. Ich folge der Empfehlung meiner Vermieterin und verbringe noch 2 Stunden am windigen Strand.